Hallo und willkommen.

Zuerst sei gesagt, dass wir eher die Vetreter des traditionellen Brauchtums sind.

Horrormasken mit Blut, Wunden, Zombiemasken usw. mögen wir garnicht.

Unter " Sonstiges " wird dies und der Ablauf von Hausbesuchen erklärt.

Anbei einige Erklärungen welche ich aus Wikipedia übernommen haben,- war einfacher :-)

....und beschreibt die Bräuche sehr gut !!!!

Der Krampus

Der Krampus ist eine Schreckgestalt in Begleitung des Heiligen Nikolaus des Adventsbrauchtums im Ostalpenraum, in Ungarn, Slowenien, Tschechien, Teilen des außeralpinen Norditalien und Teilen Kroatiens.

Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus bestraft. Der Krampus ähnelt somit in der Funktion dem Knecht Ruprecht, es bestehen aber Unterschiede zwischen beiden Figuren: Während Knecht Ruprecht einzeln auftritt, treten die Krampusse meist in größeren Gruppen auf. Die Gruppe aus Nikolaus, Krampus und anderen Begleitern wird als Pass bezeichnet.

Der Name leitet sich von mittelhochdeutsch Krampen „Kralle“ oder bairisch Krampn „etwas Lebloses, Vertrocknetes, Verblühtes oder Verdorrtes“ ab. In vielen Regionen vermischt sich die Gestalt des Krampus mit dem Perchtenbrauchtum (s. Schiachperchten).

Im bayerischen Alpenvorland und im österreichischen Salzkammergut sowie in Salzburg ist der Krampus eher unter der Bezeichnung Kramperl geläufig. Im Salzkammergut kommt auch die vom Namen Nikolaus abgeleitete Bezeichnung Niklo vor. Im Tiroler Raum spricht man häufiger von Tuifl, Tuifltåg oder Tuifltratzen, abgeleitet vom Begriff Teufel. Auch der Begriff Ganggerl wird verwendet.

Der Krampus ähnelt in seinem Aussehen dem Teufel ebenso wie mystischen und Tiergestalten, wie sich als Schirchperchten im alpenländischen Brauchtum finden. Im Unterschied zu diesen, die in den Rauhnächten laufen, gehören die Krampusse ausschließlich zum Adventbrauchtum. Zusätzlich zum Krampus (dort Gankerl) findet sich aber im Berchtesgadener Land auch eine den Glöcklern der Perchten verwandte Figur unter dem Namen Buttnmandl, dort finden sich auch weitere Figuren. Im alemannischen Alpenraum (Allgäu, Schweiz), heißt ein ähnlicher Brauch aber mit anderen Figuren Klausentreiben. In dem skandinavischem Raum treten ähnliche Kerle zwischen Weihnachten und Silvester auf. Das heißt „julebukklaufen“ und war wenigsten bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts in Norwegen üblich.

Im Normalfall wird die Figur des Krampus durch folgende Utensilien bekleidet:

Mantel bzw. Hosenanzug aus Schaf- oder Ziegenfell. In manchen Teilen Niederbayerns ist es üblich, dass sich der Teufel in Kartoffelsäcke kleidet. In dieser Gegend gibt es auch sogenannte Fellkrampusse, die keine Maske, sondern nur Fell und Hörner tragen. 1928 wird in einem Kürschnerfachbuch die Krampusfabrikation als wesentliche Verwendung für schwarze Hasenfellreste erwähnt.
Holzmaske (Larve) aus Zirben- oder Lindenholz geschnitzt, mit (echten) Ziegenbock-, Steinbock- oder Widderhörnern, heutzutage gibt es auch viele Krampusse, die eine Aluminium-, Kunststoff- oder Gummimaske tragen.
Kuhglocken oder Balkenglocken (bzw. Rollen), die an einem Gürtel oder Gurt am Rücken angebracht sind. Verwendet werden entweder eine Balkenglocke, die bis in die Kniekehlen reicht, oder mehrere kleinere bis mittelgroße Kuhglocken. Die Rasseln oder Schellen sind im Brauchtum des Krampusses nicht zu Hause. Diese werden nur von Schirchperchten verwendet. Manchmal, regional immer findet sich eine Kette zum Rasseln.
einem Rossschweif oder Kuhschwanz
eine Weidenrute
eine Butte (bairisch, auch Kraxn), ein auf dem Rücken befestigter Behälter, in dem - der Sage nach - böse Kinder mitgenommen werden.
Die Ausstattung ist jedoch von Ort zu Ort unterschiedlich.

Normalerweise bedecken die Krampusmasken den gesamten Kopf. Neu in Mode kommen allerdings Holzmasken, bei denen Kinn und Unterlippe frei gehalten werden. Die dadurch sichtbaren Gesichtsteile werden mit einer entsprechenden Farbe bemalt, damit die Masken realer aussehen, da der Läufer den Mund bewegen und die Zunge herausstecken kann.

 
Der Krampusbrauch war ursprünglich im ganzen Habsburgerreich und angrenzenden 
Gebieten verbreitet, und wurde dann in der Zeit der Inquisition verboten, da es 
bei Todesstrafe niemandem erlaubt war, sich als teuflische Gestalt zu verkleiden. 
Jedoch wurde dieser Winterbrauch in manchen schwer zugänglichen Orten weitergeführt.

Ausgehend von den Klosterschulen (Kinderbischofsfest) entwickelte sich seit Mitte des 17. Jahrhunderts der Einkehrbrauch: begleitet von Schreckgestalten, Teufeln und Tiermasken (Habergeiß), prüft und beschenkt der Heilige Nikolaus die Kinder, während die Unartigen vom Krampus bestraft werden. In der Gegenreformationszeit entstanden Stubenspiele, die bis heute in Bad Mitterndorf, Tauplitz und Pichl-Kainisch (Salzkammergut), im Salzburgerland und in Tirol existieren.

Seit dieser Zeit bildeten sich die Krampuspassen parallel zum Perchtenlauf, in denen nur die wehrfähigen, unverheirateten Männer des Dorfs teilnehmen dürfen, und mit denen die Veranstaltung seit dem mittleren 19. Jahrhundert wieder öffentlich wird.

Außerhalb der Gegenreformationsgebiete blieben die Krampusse vom norddeutsch-protestantisch geprägten Knecht Ruprecht verdrängt – im alemannisch-protestantischen Raum mischen sich die beiden Formen.

In vielen Dörfern und Städten gibt es auch heute noch Krampusumzüge, bei denen als Krampus Verkleidete unter lautem Lärm ihrer Glocken durch die Straßen ziehen, um Passanten zu erschrecken. Dabei machen sie auch Gebrauch von ihren langen Ruten. Das Tuifltratzen (Tirol) oder Kramperltratzn (bairisch tratzen ‚reizen, frozzeln‘, in Teilen Österreichs: Kramperlstauben obdt. stauben ‚ver-, wegjagen‘) ist mancherorten eine Mutprobe der Kinder der Gegend, die versuchen, die Krampusse zu reizen, ohne erwischt oder geschlagen zu werden.

Krampustag ist der 5. Dezember, während das Fest des Heiligen Nikolaus auf den 6. Dezember (Nikolotag) fällt; üblicherweise erscheinen aber beide Gestalten gemeinsam am Abend des 5. Dezembers, zum Teil jedoch auch am 6. Dezember.

Bekannte und eindrucksvolle Krampusumzüge ereignen sich in Osttirol, dem angrenzenden Kärnten und in Salzburg. Einer der größten Umzüge mit über eintausend Krampussen (2008) ist der Krampuslauf in St. Johann im Pongau welcher jährlich am 6. Dezember stattfindet.

Zu erwähnen ist auch der Krampuslauf im Gasteiner Tal im Salzburger Pongau. Jährlich sind am 5. und 6. Dezember 80 bis über 100 Passen unterwegs. Sie gehen traditionell von Haus zu Haus, am 5. Dezember in den Zentren der 3 Orte Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein und am 6. Dezember in den ländlichen Gebieten, wie etwa Böckstein, Kötschachtal, Bad Bruck, Remsach, Gadaunern, Bertahof, Lafen, Angertal, Kreuzbichl, Hundsdorf, Wieden und Breitenberg. Die Passen ziehen von Haus zu Haus und bitten den Hausherren um Einlass. Der Nikolaus, (und gegebenenfalls der Engel) sowie der Körbelträger betreten die Stube, die Braven werden belohnt, anschließend erhalten die Krampusse oder Kramperl Einlass und die Schlimmen werden bestraft. Einzigartig ist im Gasteiner Tal ebenso wenn sich zwei Passen treffen (was pro Tag oft vorkommen kann, da jede der 80-100 Passen einen von allen anderen unabhängigen Weg hat), da wird ein äußerst kräfteraubendes und spektakuläres Begrüßungsritual vollzogen. Die Nikoläuse kreuzen die Bischofsstäbe, die Engerl und die Körbelträger begrüßen sich ebenfalls, dann kommt es zum Vorteufelrempeln (die beiden Vorteufel begrüßen sich und beweisen sich durch gegenseitiges anrempeln die eigene Stärke bzw. zeigen dem Gegenüber die eigene Stärke), danach dürfen die übrigen Krampusse rempeln. Ist dies geschehen geben sich die Passen gegenseitig zu erkennen und wünschen sich "A guads Weitageh', treu in guadn oidn Brauch" (Ein gutes Weitergehen, treu dem guten, alten Brauch). Zahlreiche Einheimische und Gäste von nah- und fern finden sich zu diesen beiden Tagen jährlich im Gasteiner Tal ein.In Italien beschränkt sich der Krampusbrauch auf Südtirol und das Kanaltal (Udine). Vor allem im Vinschgau sowie im Pustertal finden Krampusumzüge statt.

Knecht Ruprecht

Der Knecht Ruprecht ist der Gehilfe des heiligen Nikolaus, der im Brauchtum des nördlichen und mittleren deutschen Sprachraums am Vorabend des 6. Dezember zusammen mit dem Nikolaus Kinder zu Hause besucht.

Der Knecht Ruprecht geht auf eine sehr ausgeprägte Bildung des sogenannten Einkehrbrauches des heiligen Nikolaus zurück. Während der Nikolaus im Brauch eine eindeutig positiv besetzte Rolle spielt, sind sämtliche Personen, die diesen begleiten, in allen bisher bekannten Quellen negativ. Genauso wie beispielsweise die Antithetik des Narren zum König David oder der Fastnacht zur Fastenzeit – die große Ähnlichkeiten mit den Nikolausbräuchen aufweisen – verhält es sich daher auch bei der Figurenkonstellation Nikolaus – negativer Genosse. Während der eine als Himmelsbote agiert, steht der andere als Höllenvertreter oder geradezu „gezähmter Teufel“[1], der die drohende und strafende Rolle übernimmt.

Während im ausgehenden Mittelalter der Name Knecht Ruprecht noch lange nicht überall bekannt war, sondern jeweils nach den örtlichen Befindlichkeiten Belznickel, Beelzebub oder einfach nur schlichtweg Teufel genannt wurde, geht die Bezeichnung Knecht Ruprecht auf Figuren aus dem Alpenvorland oder aber aus Thüringen zurück und verbreitete sich so zur mittlerweile bekanntesten Figur.

Jacob Grimm meinte, dass Ruprecht – wie der Name – auf das althochdeutsche hruodperaht ‚Ruhmglänzender‘ und damit in die Nähe des germanischen Gottes Wotan verwies oder dass er Diener (Knecht) der Göttin Holle war. In der heutigen Forschung werden solche etymologische Herleitungen verworfen. Man geht vielmehr davon aus, dass der Name auf Brauchfiguren aus dem Alpenland verweist. Die Herleitung aus rûhperht ‚rauhe Percht‘ beinhaltet eine Verbindung zu winterlichen Umzugsgestalten, die vorwiegend an Epiphanie auftreten. Eine Verbindung besteht in Gestalt der Frau Perchta. Allerdings lassen sich genauere Herleitungen aufgrund der Quellenlage nicht bestätigen.

Die verschiedenen Gestalten des Knecht Ruprecht haben ihren Ursprung im spätmittelalterlichen Kinderschreck. Seit dem 16. Jahrhundert, verstärkt im 17., kursierten Flugblätter mit Schreckfiguren, die als zusätzliches Mittel der elterlichen Erziehung die Kinder zu Frömmigkeit mahnten. Am häufigsten verbreitet war der Kinderfresser, wie er beispielsweise heute noch als Kindlifresser an einem Brunnen im schweizerischen Bern zu sehen ist. Die Figur geht auf eine im 16. Jahrhundert in Italien entstandene Vorstellung zurück, in der der Teufel die Seelen der Sünder verschlingt. Der Kinderfresser, oftmals auch in Begleitung einer Butzenbercht, drohte den unfrommen Kindern in grausamen Versen, sie mitzunehmen, aufzuschlitzen, bis aufs Blut auszupeitschen oder gar aufzufressen. Wie Knecht Ruprecht trugen beide Figuren, der Kinderfresser und die Butzenbercht, einen großen Sack oder Korb, worin sie die Kinder zu stecken versuchten. Auf Grund dieser Verhältnisse ist der Weg insbesondere der Butzenbercht zum Knecht Ruprecht nicht weit, entstammen beide der Gattung der Perchten.

Während der heilige Nikolaus insbesondere in protestantischen Gegenden im Laufe der Zeit vom Christkind oder Heiligen Christ verdrängt wurde, kam der Knecht Ruprecht meist ungeschoren davon. In einigen Gegenden agierte er sogar als alleinige Zwitterfigur, der beschenkte und strafte. In Sachsen wurde allgemein und wird vereinzelt die Bescherung und auch die Bestrafung der Kinder am Weihnachtstag durch den Ruprecht vorgenommen, der damit dem Weihnachtsmann vergleichbar ist. Im Klavierstück von Robert Schumann wird genau diese Figur beschrieben, die kein Begleiter des Nikolaus ist.[2]

Relativ rasch verwischte speziell in reformierten Gegenden die ursprüngliche Idee des Knecht Ruprecht als negative Figur bzw. als Gegenpart eines Heiligen. Quellen belegen eine Vermischung des Nikolaus mit Ruprecht in Benennungen wie Herre Sente Rupperich, also Herr Sankt Ruprecht. Erstmals wurde im 17. Jahrhundert versucht, die Figur des Knecht Ruprechts von einem legendären Priester namens Ruprecht herzuleiten, der nach der bekannten Sage vom Tanzwunder von Cölbigk 1020 die gottlosen Tänzer von Cölbigk – Bauern, welche nach reichlichem Biergenuss durch lautes Singen und Tanzen vor der Kirche die Feier der Christnacht störten – verflucht haben soll. Ungeachtet der ideengeschichtlichen Tatsache des Gegenparts Ruprechts zum Nikolaus wirbt die Gemeinde Ilberstedt in Sachsen-Anhalt mit dem heutigen Ortsteil Cölbigk noch heute als Heimstatt des Knecht Ruprecht.

Heute stellt sich der Ruprecht als Knecht meist nurmehr als Korbträger des Nikolaus dar.

Der Knecht Ruprecht ist in der Regel in eine braune oder schwarze Kutte gekleidet, bärtig, trägt am Gürtel eine Rute und trägt Geschenke in einem Korb auf seinem Rücken – meist kleine Säcke, gefüllt mit Mandarinen, Erdnüssen, Schokolade und Lebkuchen. Frühere und heute noch regional verbreitete Darstellungen zeigen ihn aber auch fell-zottelig und teilweise sogar gehörnt.[3]

An Regionalnamen finden sich etwa Ruppknecht, Knecht Nikolas, Nickel, Pelznickel (am Mittelrhein).[4]

Der Knecht Ruprecht und der Krampus entstammen ursprünglich wohl den Traditionen der Perchten, haben aber unterschiedliche Ausformung gefunden. Im alpenländischen Gebiet von Altbayern, Österreich und Südtirol entwickelte sich die Figur des Krampus, Bartls oder auch Klaubauf aus den Figuren der Schierchperchten, die zu einem Rauhnacht- und Winteraustreibe-Brauchtum gehören. Während die Krampusse heute noch teuflische Gestalten sind und in der Horde auftreten, kommt der Ruprecht alleine. Knecht Ruprecht verteilt meistens auch nur die Ruten für unartige Kinder (vergl. „Die Rute ins Fenster stellen“), während der Krampus damit auch selbst zuschlägt. Über den gesamten deutschen Sprachraum gesehen ist die Gestalt des Knecht Ruprecht weiter verbreitet als die des Krampus.

In verschiedenen Gegenden gibt es auch Figuren mit teilweise ähnlicher Funktion, aber anderer Herkunft und Tradition: Vom Schimmelreiter im früheren Ostpreußischen, Bullerklas im Norddeutschen über Beelzebub, Pelzebock oder Hans Muff im Rheinland, Hans Trapp im Elsass, Schmutzli in der Deutschschweiz bis zu den Klausen im Allgäu, die dann schon den Übergang zum Krampusbrauch darstellen. In Luxemburg wird er Houseker genannt, in den Niederlanden und Belgien der Zwarte Piet (Schwarze Peter/Petrus).

Perchten

Perchten sind im bayerisch-österreichischen alpenländischen Brauchtum vorkommende Gestalten, die vor allem im Dezember und Januar auftreten. Ihr Name steht wohl im Zusammenhang mit der Sagengestalt der Perchta, die allerdings ihrerseits eine ungeklärte Herkunft hat. Eine Theorie zur Namensgebung geht davon aus, dass sich der Begriff von mittelhochdeutsch berchttac, berchtnacht, dem mittelalterlichen Wort für den Feiertag der Erscheinung des Herrn (Epiphanias), heute das Dreikönigsfest am 6. Januar, herleitet; mittelhochdeutsch bercht bedeutete ‚glänzend‘, ‚leuchtend‘ (vgl. englisch bright ‚hell‘).

Die Perchten verkörpern allgemein zwei Gruppen, die „guten“ Schönperchten, und die „bösen“ Schiechperchten (obdt. schiech, ausgesprochen schiach, betont auf i: hässlich, schlimm, böse). Wichtiges Utensil der Perchten ist die Glocke, mit der nach populärer Deutung der Winter – bzw. die bösen Geister des Winters – ausgetrieben werden soll (Winteraustreiben, bzw. Austreiben des alten Jahres). Der Besuch von Perchten wird bisweilen im Volksmund als glücksbringendes Omen hochgehalten. Inwieweit das Perchtenlaufen wirklich auf heidnische Bräuche zurückgeht, ist umstritten.

Lärmende Umzüge mit Masken dämonischer Weiber, heidnischer Göttinnen sowie wilder und zahmer Tiere werden, gemeinsam mit anderen Sitten und Gebräuchen, zu den Kaiendenfeiern (römische-germanische Neujahrs- und Weihnachtsfeste) schon um 500 n. Chr. von Caesarius von Arles beschrieben. So wird die Percht auch mit der Wilden Jagd in Verbindung gebracht. Die Bezeichnung Percht entwickelt sich jedoch erst später heraus. Im 11. Jahrhundert wurde in den Mondsseer Glossen die Bezeichnung Giperchtennacht erwähnt, die von Johann Andreas Schmeller und Jacob Grimm als Übersetzung des griechischen Wortes Epiphanie (althochdeutsch strahlend) interpretiert wird.

Mit der fortschreitenden Christianisierung im Alpenraum zu Beginn des Mittelalters wurde die Percht dann zunehmend als Gestalt der Domina Perchta oder auch Frau Welt mit den sieben Hauptlastern in Verbindung gebracht. 1729 bringt Christian Gottlob Haltaus den Prechtag mit einer Göttin Precha in Zusammenhang.

Eine Renaissance erlebten die Perchtenkulte erst wieder mit der Säkularisation und einer sich ändernden Einstellung zur Volkskultur im 19. Jahrhundert, und dann noch einmal gegen Ende des 20. Jahrhunderts.

Perchten treten in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr auf, um die Ernährungs-, Sauberkeits- und Arbeitsvorschriften für diese Tage zu überwachen. Während die Schiachperchten oft in großer Zahl und mit großem Gefolge in der Nacht auftreten, erscheinen die Schönperchten am Tage und wünschen den Dorfbewohnern Glück und Segen.

Typische traditionelle Perchtengestalten

Frau Bercht / Perchta, Bechtra, Sampa, Zamperin, Stampa (Niederösterreich), Rauweib, Pudelfrau (Oststeiermark, Burgenland), Lutzl (von Lucia, Burgenland), Hexen (Inneres Salzkammergut), Bechtrababa, Baba („Hexe Percht“, Unterkärnten, Slowenien)
Berchtlmuada („Percht-Mutter“), Zampermuada, Pudelmuatta (Oststeiermark)
Perchtnmuatta („Perchten-Mutter“), Karlstein
Berschtln, Perschtln – Begleiter der Percht (Unterinntal)
Berigln (Schiechperchten des Ausseerlands)
Glöckler (Lichtgestalten, Schönperchten des Salzkammerguts und angrenzender Regionen)
Habergeiß, Hovangoas oder Hobergoaß (vor allem in Kärnten, Salzburger Innergebirg und Steiermark)
Hanswurst, Tamperer (Tiroler Unterland)
Holzmandl, Moosmann/Aumann, und Wurzelmann (Wald- und Erdgeister, Oberbayern, Salzburger Land)
Scheller (allgemein verbreitet)
Schnabelpercht (Pongau: Rauris, Wörth und Bad Gastein).
Schönpercht (als spezielle Figur des Ennstal), bzw. Schönperchten in Karlstein
Tresterer (Schönpercht des Pinzgaus)
Vogelpercht (Ennstal)

Daneben finden sich zahlreiche lokale Formen, die teils nur für eine Ortschaft typisch sind, und meist Bezug zum lokalen Sagen- und Legendenschatz haben.

Traditionelle Perchtenmasken, meist aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich in Heimatmuseen vieler Orte, in denen das Perchtenbrauchtum auch heute noch lebendig ist wie z.B. dem Talmuseum in Rauris, dem Heimatmuseum in Altenmarkt im Pongau aber auch in einigen überregionalen Museen wie dem Volkskundemuseum Salzburg, dem Steirischen Landschaftsmuseum in Schloss Trautenfels und dem Museum für Völkerkunde Hamburg.

In der Regel sind es heutzutage örtliche Vereine, die noch Perchtenkostüme herstellen und Perchtenläufe veranstalten. Eine Basse (andere Schreibweise: Pass) meint die jeweilige Gruppe, die an einem Perchtenlauf verkleidet teilnimmt.

Bis heute finden sich in vielen Orten in Süddeutschland und in Österreich die Perchtenläufe in der Nachweihnachtszeit (den Rauhnächten von Heiligabend bis Dreikönigstag, traditionellerweise haben Perchten auch nur in dieser Zeit etwas mit Brauchtum zu tun).

Das Perchtenlaufen vermischt sich mit einem anderen Brauch der Alpenregion, dem Krampuslaufen. Sinnentfremdet finden sich Perchtenkostüme auch bei verschiedenen Faschingsumzügen, seit neuestem auch zu Halloween. Viele dieser Perchtaufführungen sind aber eher als touristische Attraktion, denn als lebendiges Brauchtum zu bewerten, insbesondere in der Zeit um den 5. Dezember (Krampustag, eigentlich nicht der Zeitpunkt für Perchten, sondern nur für Krampusse). Es finden sich aber eigenständige perchtenartige Figuren auch im tradierten Brauchtum um den Nikolaus (wie beispielsweise Buttnmandln des Berchtesgadener Lands, Iffele beim Küssnachter Klausjagen oder die Hallwiler Chlausen).

Salzburger Land, Rupertiwinkel, Reichenhall und Inn-Salzach-Region

Bekannt ist der Pongauer Perchtenlauf. Dieser findet abwechselnd in den vier Gemeinden St. Johann, Altenmarkt, Bischofshofen und Bad Gastein am 6. Jänner statt. Nachweislich wurden die ersten Perchtenläufe schon vor 1850 ausgetragen. Zu sehen sind unter anderem Tafelperchten, Kappenperchten, Habergoaß, Bären mit Treiber, der Rettenbachbock, Werchmandln sowie Jäger und Wilderer und Teufelsbrünnljäger als Figuren.

Die Wilde Jagd findet noch immer in einem der Orte rund um den Untersberg (Großgmain, Viehausen, Maxglan, Morzg, Grödig, Anif, Marzoll oder in Leopoldskron-Moos) ihre Darstellung.

Auf bayerischer Seite finden noch heute z. B. in Karlstein und Nonn bei Bad Reichenhall, im Rupertiwinkel in Ainring,Laufen und in der Inn-Salzach-Region in Burghausen Perchtenläufe statt.

In Salzburg wurde das Fest der Perchta 1941 zum letzten Mal mit Masken gefeiert, seinerzeit als nationalsozialistisch-neuheidnisches Brauchtum.
Salzkammergut

Im Gebiet des österreichischen Salzkammerguts und im steirischen Ennstal lebt das Perchten-Brauchtum auch noch fort. Am Abend des 5. Jänner kann sich jeder, der Lust und Laune dazu hat, als Percht verkleiden, um dann von Haus zu Haus zu ziehen, wo ihm, je nach Laune des Besitzers, Einlass gewährt wird und er reichlich bewirtet wird - oder nicht. Als Verkleidung dienen meist alte Stofffetzen (diese, oder im Hinterberg speziell Rosshaare, bedecken auch das Gesicht), als Ausnahme gilt Altaussee, wo es auch Pelzperchten (Bärigln) gibt. Der Percht kontrolliert das Haus auf Sauberkeit – ganz im Sinne der Frau Perchta-Sage – und darf, während er sein Gesicht noch verborgen hält, kein Wort sprechen.

Weitere Gebiete

Ein weiteres Gebiet ist das obere Murtal in der Steiermark (Murau/Kreischberg, Gröbming) und dem salzburgischen Lungau, der autochthon Obersteirische mit den Salzburgischen und Salzkammergutmotiven verbindet.

Auch in Tirol, nahe der Salzburger Grenze (Fieberbrunn und Umgebung), werden wieder Perchtenauftritte nach alter Überlieferung gemeldet.

Die Tschäggätta im Lötschental laufen, im Unterschied zu den meisten Perchten, konkret zu Mariä Lichtmess (2. Februar), zeigen also starken Bezug zur Fasnacht. Glöcklerläufe zu Fasching gibt es auch im steirischen Murtal.

Darüber hinaus werden Perchtenläufe abgehalten in Wiener Neustadt, Hirschstetten (Wien), Berndorf, Pitten, Aspang und Zöbern (Niederösterreich), in vielen Orten Kärntens, so z. B. in St. Veit an der Glan, Villach, Klagenfurt oder in Liebenfels, wo es eine der letzten Perchtenmaskenschnitzereien gibt, sowie in Tirol (z. B. Ellmau, Zell am Ziller) und in Vorarlberg (Innerbraz).

In Kirchseeon bei München wurde, angeregt durch ältere Überlieferungsfragmente, ab 1954 das Perchtenlaufen wieder als jährlicher Brauch eingeführt.


 
  
 Bilder 
mit freundlicher Genehmigung der Vordernberger Höllenteufel